Bitumen

Bitumen
Bi|tu|men 〈n. 14; unz.〉
1. bei der Aufbereitung von Erdöl anfallende u. natürlich vorkommende teerartige Stoffmischungen, die hauptsächl. im Straßenbau u. zur Dachpappenfertigung verwendet werden
2. 〈im amerikan. Sprachgebrauch〉 Asphalte
[lat., „Erdpech“; → Beton]

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Bi|tu|men [lat. bitumen = Erdpech], das; -s, – u. …mi|na: dunkelfarbige, hochviskose bis feste, aus Asphaltiten bestehende u. aus Rohölrückständen gewinnbare Masse als Hauptbestandteil des Asphalts.

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Bi|tu|men, das; -s, -, auch: …mina [lat. bitumen = Asphalt, wahrsch. aus dem Kelt.; vgl. Beton] (Chemie):
natürlich vorkommende od. aus Erdöl gewonnene teerartige Masse, die u. a. als Abdichtungs- und Isoliermaterial verwendet wird.

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Bitumen
 
[lateinisch »Erdharz«, »Bergteer«] das, -s/-, auch ...mina, durch fraktionierte Destillation von Erdölen ohne Zersetzung gewonnene, braungelbe bis schwarze, halbfeste oder springharte schmelzbare Produkte. Diese befinden sich auch als (mittels Schwefelkohlenstoff) lösliche Anteile in Naturasphalten. Die natürlichen Bitumen sind aus Kohlenhydraten, Proteinen, Harzen, Lignin, Wachsen und Fetten durch vorwiegend mikrobiologischen Zersetzungsprozesse hervorgegangen. Bitumen ist ein kolloiddisperses Zweiphasensystem von Asphaltenen, die in dickflüssigem Öl (Maltene) fein verteilt sind. Der bei der Vakuumdestillation von Erdöl verbleibende Rückstand wird als destilliertes Bitumen bezeichnet und v. a. im Straßenbau verwendet. Die verschiedenen Bitumensorten werden durch ihre mechanische Widerstandsfähigkeit (Penetration) gekennzeichnet. Sie reichen von B 300 (sehr weich) bis B 15 (sehr hart). Hochvakuumbitumen wird durch weiteres Abdampfen flüchtiger Bestandteile im Hochvakuum gewonnen. Durch Behandlung mit Luft bei 250-290 ºC werden geblasene Bitumen (Oxidationsbitumen) hergestellt.
 
Bitumen wird zum Imprägnieren und zum Abdichten in der gesamten Bautechnik (z. B. auch im Grund-, Wasser- und Straßenbau) verwendet. Bitumenemulsion (Kaltasphalt) enthält zwischen 30 und 70 % Bitumen in Wasser emulgiert und dient als Anstrich zur Isolierung feuchter Untergründe, auf die nach Abtrocknung meist ein Bitumenheißanstrich aufgebracht wird, und für Unterhaltungsarbeiten im Straßenbau. Bitumenkitte werden als Dichtungskitte für Installationen, Zinkblech- und Dachpappenanschlüsse, zum Aufkleben von Fassadenplatten, zum Ausfüllen von Trennfugen, zum Einglasen großer Scheiben u. a. verwendet. Bitumenklebstoffe sind Lösungen von Bitumen in Benzol, Benzin, Di- oder Trichloräthylen und dienen zum Verkleben von Fußbodenbelägen, v. a. von Parkett, PVC-Belägen und Asphaltfliesen, Filzpappen und Korkparkett. Bitumenlack, auch mit Zusatz von fetten Ölen, wird zum Anstrich von Metallen, z. B. als Unterbodenschutz von Kfz, und zum Bautenschutz verwendet. Bitumenpappe ist eine mit Bitumen getränkte Wollfilzpappe mit beiderseitiger Bitumendeckschicht, die im Überzug bis zu 20 % Steinmehl enthalten darf. Ihre Rolleninnenseite ist mit Talkum oder feinem Sand, ihre äußere Seite mit Talkum, Schiefer oder farbigem Gesteinssplitt abgestreut; zur Dachdeckung und als Dichtungsbahnen verwendet. Bitumenpressmassen sind nicht härtbare thermoplastische Pressmassen mit Bitumen als Bindemittel und Gesteinsmehl als Füllstoff. Bitumenpech ist ein Gemisch aus Bitumen der Sorte B 45 und Straßenpech. Je nach Bitumengehalt ergibt sich folgende Einteilung: Straßenpech mit Bitumen (15 % Bitumen), Straßenpech mit erhöhtem Bindemittelgehalt (35 bis 45 % Bitumen), alterungsbeständiges Straßenpech (45 % Bitumen) und Pechbitumen (70 % Bitumen). (Teer)
 

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Bi|tu|men, das; -s, -, auch: ...mina [lat. bitumen = Erdharz, Erdpech, wahrsch. aus dem Kelt.; vgl. ↑Beton] (Chemie): natürlich vorkommende od. aus Erdöl gewonnene teerartige Masse, die u. a. als Abdichtungs- und Isoliermaterial verwendet wird.

Universal-Lexikon. 2012.

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